Horizontale Vergüteanlagen
Für das Vergüten von Materialien über 600 °C eignen sich horizontale Vergüteanlagen.
Funktion & Ausstattung
Auf Grund der bauartbedingten Temperaturbegrenzung der Fallschachtöfen auf 600 °C sind für das Vergüten von Materialien, wie z. B. Stahl, bei denen deutlich höhere Temperaturen nötig sind, andere Anlagenkonzepte notwendig.
Für diese Prozesse bieten sich horizontale Kammeröfen an, die von vorne durch einen zweiachsigen Manipulator beladen werden. Dieser Anlagentyp zeichnet sich durch die niedrige Bauhöhe und seinem geringen Verschleiß aus, da die Bewegungstechnik nur kurzzeitig im heißen Bereich ist. In Abhängigkeit von Chargengewicht und Abmessungen sind mit diesen Systemen Abschreckverzögerungszeiten von sieben Sekunden möglich. Dadurch eignen sich horizontale Vergüteanlagen mit einem Umluftofen in vielen Fällen auch sehr gut für die Wärmebehandlung von Aluminium.
Nabertherm bietet eine große Auswahl an Standardbaugrößen an, auf deren Basis eine manuelle, teil- oder auch vollautomatisierte horizontale Vergüteanlage aufgebaut werden kann.
- Temperaturarbeitsbereiche zwischen 80 °C und 1300 °C
- Abschreckbad mit Umwälzung, Frischwasserkühlung, Füllstandsregelung und Temperaturüberwachung
- Zweiachsiger Manipulator mit Gabel für das teilautomatische Chargieren, Entnehmen und Abschrecken der Charge
- Temperaturwählbegrenzer mit einstellbarer Abschalttemperatur als Übertemperaturschutz für den Ofen und die Charge
- Ausschließlicher Einsatz von Isolationsmaterialien ohne Einstufung gemäß Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP). Das bedeutet, dass keine Aluminiumsilikatwolle, auch bekannt als RCF-Faser, eingesetzt wird, die eingestuft und möglicherweise krebserregend ist.
- Bestimmungsgemäße Verwendung im Rahmen der Betriebsanleitung
- Steuerung über eine Siemens S7 SPS-Steuerung mit Touchpanel als Bedieninterface
- Elektrisch beheizt
Zusatzausstattung
- Geregelte Kühlung des Ofens mit Frischluftventilator
- Direkte oder indirekte Gasbeheizung
- Chargierkorb aus Normal- oder Edelstahl
- Dreiachsiger Manipulator für das Chargieren in weitere Öfen oder Bäder (z. B. Reinigungsbäder) oder das Überführen auf mögliche Stellplätze
- PC-basierte Software Nabertherm Control Center zur Visualisierung, Regelung und Prozess-Dokumentation
- Einhaltung relevanter Luftfahrt- und Automobilnormen, wie AMS2750H, AMS2770/2771 oder CQI-9 als Option
- Prozesssteuerung und -dokumentation über VCD-Softwarepaket zur Überwachung, Dokumentation und Steuerung
- Kundenspezifische Erweiterungen
Die gute Erweiterbarkeit dieser Anlagen ermöglicht auch eine vollständige Automatisierung. Durch die Erweiterung der Fördertechnik um eine dritte Achse zum seitlichen Verfahren können mehreren Öfen, Bäder und Stellplätze automatisiert verknüpft werden. Anlagen können spezifisch auf den Prozess angepasst werden. Auch die Anbindung von vorgelagerten Fördersystemen ist möglich. Über die integrierten Stellplätze können die Anlagen einfach be- und entladen werden.
Technische Daten
Ofenfamilien | Modell | Tmax | Nutzraumabmessungen in mm | Volumen | Typische Anwendung | Abschreckbad | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
°C | b | t | h | in l | ||||
Umluft-Kammeröfen | NA 120/.. | 450, 600 oder 850 | 450 bis 2000 | 600 bis 2500 | 450 bis 2000 | 120 bis 4000 | Leichtmetalle | Individuell angepasst an den jeweiligen Prozess und die Chargengröße |
Strahlungsbeheizte Kammeröfen | N 161/.. | 1300 | 750 bis 2500 | 1300 bis 1200 | 750 bis 700 | 161 bis 2401 | Stahl und Titan |
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Eine komplette Übersicht über unser umfangreiches Sortiment an Öfen und Anlagen, die für Wärmebehandlungsprozesse an Luft Anwendung finden, finden Sie in unserem Katalog „Thermprozesstechnik 1, Öfen und Wärmebehandlungsanlagen für Prozesse an Luft“.